Frisch, erholt und gut gelaunt in den Tag starten – das klingt für viele wie Utopie. Mit möglichst erholsamem Schlaf schaffen es aber selbst Morgenmuffel, morgens besser aus dem Quark kommen. Und der Schlüssel dazu liegt oft genau unten einem: die Matratze. Wie der Härtegrad der Matratze die Schlafqualität beeinflusst und welche Matratzenhärte die passende ist. Ein Leitfaden.
Über den Daumen gepeilt verbringen wir ein Drittel unseres Lebens im Bett, entsprechend wohl wollen wir uns dort fühlen und nicht jeden Morgen schlecht gelaunt oder sogar mit Rückenschmerzen aufwachen. Auf der Suche nach der passenden Schlafunterlage taucht schnell die Frage nach dem Härtegrad auf. Wir klären auf, wie hart die optimale Matratze sein sollte.
Was bedeutet eigentlich die Matratzenhärte?
Die Härte einer Matratze spielt eine zentrale Rolle dabei, wie komfortabel und auch gesund wir schlafen. Ist die Unterlage zu weich, sinkt der Körper zu tief ein, was für eine unnatürliche Krümmung der Wirbelsäule und Rückenschmerzen sorgt. Eine zu harte Matratze wiederum erzeugt Druckpunkte und mindert die Schlafqualität. Die meisten Hersteller kategorisieren ihre Matratzen zwischen H1 (sehr weich) bis H5 (sehr hart). Die Einteilung legt der Hersteller selbst fest, wobei H3 in der Regel für die breite Masse ausgelegt ist. Beim Hersteller Emma hingegen gibt es nicht die klassischen Bezeichnungen. Die beiden Seiten der gut getesteten Matratze Emma 25 Flip (Note 1,7 bei Stiftung Warentest) sind nach Hersteller-Angaben medium-weich und medium-hart.
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Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Wie wird der perfekte Härtegrad der Matratze bestimmt?
Bei vielen anderen Herstellern wird aber nach wie vor von H2, H3 oder H4 gesprochen. Wie aber wird die passende Matratzenhärte bestimmt? Ein entscheidender Faktor ist das eigene Körpergewicht. Grundsätzlich gilt: Je schwerer eine Person ist, desto härter sollte die Matratze sein, damit sie den Körper ausreichend stützt. Leichtere Personen sollten zu weicheren Matratzen greifen, die sich besser der Körperform anpassen. Grob gilt folgende Richtlinie:
- Personen unter 60 Kilogramm: weiche bis mittlere Matratzen (H1–H2)
- Personen zwischen 60–100 Kilogramm: mittlere bis feste Matratzen (H2–H3)
- Personen über 100 Kilogramm: feste bis sehr feste Matratzen (H3–H4)
Neben der körperlichen Konstitution bestimmt auch die favorisierte Schlafposition darüber, welche Matratzenhärte zu wählen ist.
- Rückenschläfer: mittlere bis feste Matratzen, um die natürliche Krümmung der Wirbelsäule zu unterstützen und das Körpergewicht gleichmäßig zu verteilen
- Seitenschläfer: tendenziell weichere Matratzen, damit Schultern und Hüfte entlastet werden und die Wirbelsäule gerade bleibt
- Bauchschläfer: eher festere Matratzen, damit der Oberkörper nicht zu tief einsinkt und die Wirbelsäule nicht überdehnt wird
Welche Rolle spielt die Matratzenart?
Die Matratzenart spielt für den Härtegrad eine eher untergeordnete Rolle. Auch die verschiedenen Arten von Matratzen gibt es in den gängigen Härten und unterscheiden sich dann im Grunde nur vom subjektiven Liegegefühl. Bei der Suche nach der optimalen Matratze ist die Matratzenart aber aus anderen Gesichtspunkten nicht zu vernachlässigen.
Federkernmatratzen
Die klassischen Federkernmatratzen können mit ihren Stahlfedern im Inneren das Gewicht am jeweiligen Punkt auffangen und so den Druck verteilen. Die jeweilige Härte hängt dabei von der Federdichte und dem Widerstand der Federn ab. Die Matratzenart wird vor allem Menschen empfohlen, die nachts schwitzen, da sie eine bessere Luftzirkulation haben als andere. Ein Nachteil: Bewegungen übertragen sich relativ stark, das heißt: Wird zu zweit auf der Matratze geschlafen, spürt eine Person, wenn die andere sich dreht. Eine von Stiftung Warentest mit "gut" (Note 2,0) ausgezeichnete Federkernmatratze ist die Sleep Balance TFK von Hn8 Schlafsysteme. Diese Matratze hat ebenfalls zwei unterschiedliche Härtegrade auf beiden Seiten und ist aktuell reduziert bei Lidl zu bekommen.
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Schaummatratzen
Durch die Schaumfüllung können diese Matratzen sich noch besser an die individuelle Körperform anpassen und so für Entlastung sorgen. Bewegungen werden hier auch besser absorbiert als bei Federkernmatratzen, sodass sich Paare im Schlaf nicht gegenseitig wecken. Allerdings bringt die schlechtere Luftzirkulation den ein oder anderen schneller ins Schwitzen. In dieser Produktkategorie hat die Stiftung Warentest unter anderem die Viskoelastik-Matratze von Sleezzz Smart mit der Note 1,9 ausgezeichnet. Auch diese Matratze ist wendbar, wobei es sich nach Herstellerangaben um eine H3-Matratze handelt, nur dass eine Seite doch noch etwas weicher ist als die andere.
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Geschlagen geben musste sich die Sleezzz-Smart-Matratze im Test der Anti-Kartell-Matratze von Bodyguard, die sogar eine 1,6 bekam. Hier ist ein sogenannter QXSchaum verarbeitet, der nach Herstellerangaben formstabiler ist als die klassische Kaltschaumfüllung. Entsprechend vergaben Tester sehr gute Noten für die Haltbarkeit der Matratze.
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Lattenrost und Topper
Stellt man mit der Zeit fest, dass die Matratze doch nicht die gewünschte Härte hat, hilft oft nur der Neukauf einer passenderen Matratzen. Sind es nur Kleinigkeiten, die zum erholsamen Schlaf fehlen, können Hilfsmittel schon reichen. Das ist ein passender Topper. Auch der lässt sich in verschiedenen Härtegraden kaufen und eine zu weiche oder zu harte Matratze ausgleichen. Weitere Vorteile: Die Matratze wird vor Feuchtigkeit und Verschleiß geschützt und auch die sogenannte Besucherritze zwischen zwei Matratzen lässt sich so überbrücken. Der Kaltschaumtopper CloudComfort hat sogar zwei verschiedene Seiten, um sich den Jahreszeiten anzupassen: Eine Seite ist kühlend im Sommer, die andere wärmend im Winter.
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Ebenfalls einen gewissen Einfluss auf die Härte hat der Lattenrost. Hier gibt es unterschiedliche Modelle, die sich auch auf verschiedene Weisen verstellen lassen, meistens mit einer Härtegradanpassung im Mittelbereich. Bei Lidl gibt es aktuell das gut getestete Doppel (Note: 2,4 bei Stiftung Warentest) aus Kaltschaummatratze und Lattenrost des Herstellers f.a.n. deutlich reduziert für knapp 350 Euro.
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Individuelle Vorlieben und gesundheitliche Aspekte berücksichtigen
Letztlich geht es auch um das Gefühl, das einem die Matratze gibt. Wer grundsätzlich lieber einen festeren Untergrund beim Schlafen bevorzugt, sollte das auch bei der Suche nach dem passenden Härtegrad nicht außen vor lassen. Menschen mit gesundheitlichen Problemen wie Bandscheibenvorfällen oder Arthritis sollten zudem mit ihrem Arzt darüber sprechen, welche Matratze für sie am geeignetsten ist. Empfehlenswert ist es außerdem, den Zeitraum zum Probeschlafen zu nutzen, den viele Händler anbieten. Oft haben Käufer 90 Tage Zeit, die Matratze zu testen. Das ist sinnvoll, da es oft ein paar Wochen dauern kann, bis sich der Körper an die neue Unterlage gewöhnt hat
Fazit: Wie die perfekte Matratzenhärte finden?
Jeder Mensch ist anders, daher gibt es keine pauschale Antwort auf diese Frage. Das Körpergewicht kann eine grobe Richtlinie vorgeben, allerdings spielen Schlafposition, Materialpräferenzen und gesundheitliche Aspekte ebenfalls eine zentrale Rolle. Gerade hier ist es nicht verkehrt, sich ausführlich zu informieren und eine wohlüberlegte Entscheidung zu treffen, schließlich ist eine Matratze auch eine Investition und die Gesundheit und das Wohlbefinden.
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